Daten & Fakten
Was stellt rheingau3d.de dar?
Diese Webseite bietet eine maßstabs-gerechte computergenerierte Darstellung des Rheingaus. Ebenfalls maßstabsgerecht integriert sind die zur Debatte stehenden Wind-industrienanlagen in den Windvorrang- flächen. Im 3D-Modell können von allen Stand-punkten realistische Blicke generiert werden.
Quelle: https://www.geoportal.hessen.de
Woher stammen die Daten für das 3D-Modell?
Die Darstellung der Region basiert vollständig auf den offiziellen Geo-daten der Hessischen Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation.
Wer hat die Windvorrang-flächen definiert?
Die Windvorrangflächen wurden vom Regierungspräsidium Darmstadt definiert und sind hier maßstabsgerecht eingepflegt; siehe https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/2022-04/teilkarte_rp1_0.pdf
Warum leuchten im Modell teilweise auch die Rotorblätter und nicht nur Türme und Nabe?
Seit 2020 ist die Blattspitzenbefeuerung nicht mehr vorgeschrieben. Zum Zeitpunkt der Beauftragung der ersten Bilder war dies noch der Fall. Die Bilder werden nach und nach aktualisiert.
Welche Windindustrieanlagen sind im Modell abgebildet?
Typ: Enercon E-175 EP5
Nabenhöhe: 162 m
Rotordurchmesser: 175 m
Gesamthöhe: 249,50 m
Welcher Abstand besteht im Modell zwischen den einzelnen Anlagen?
Die Abstände der Windindustrieanlagen sind mit 500 bis 600 m in gängiger Art gewählt.
Welche Windvorrangflächen betreffen den Rheingau und zu welchen Gemeinden gehören sie?
Geisenheim: 2-414k, 2-414
Oestrich-Winkel: 2-414, 2-414p
Eltville: 2-439, 2-414g
Kiedrich: 2-343
Schlangenbad: 2-414g, 2-439
Walluf: 2-343
Quelle: https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/2022-05/4_tpee_tk1.pdf
Mit welcher Pacht pro Anlage ist zu rechnen?
Die durchschnittliche Pacht, die in Deutschland für Windkraftanlagen an Land gezahlt wird, variiert je nach Standort und anderen Faktoren.
Laut einer Studie des Bundesverbandes Windenergie e.V. aus dem Jahr 2020 liegt die durchschnittliche Pacht bei ca. 10.000 Euro pro Jahr1. Eine andere Quelle gibt an, dass die Pacht zwischen 5.000 und 15.000 Euro pro Jahr liegen kann. Bitte beachten Sie, dass dies Durchschnittswerte sind und die tatsächlichen Pachtraten von Standort zu Standort unterschiedlich sein können.
Quelle:
1wind-energie.de2wind-energie.de3wind-energie.de4windguard.de
Wie hoch ist die Effizienz der Windräder in Hessen?
Der Effizienzgrad hessischer Windräder ist mit gerade mal 20% der installierten Soll-Leistung sehr gering (Quelle NZZ v.07.11.2022). Wind ist ein volatiles Energie-Medium!
Beispiel: im September 2023 ist in 2 Wochen, in denen der Strombedarf nur zu etwa 10 % aus Windstrom (offshore und onshore) gedeckt worden, der Rest zu 90% aus Solarstrom, Biomasse und Kraftwerken mit fossilen Quellen.
Am 02.09.2023 hatte Windstrom ins-gesamt nur einen Anteil von 5,3% an der deutschlandweiten Stromerzeugung (Quelle: FAZ/Bundesnetzagentur). Zusätzlich muss immer wieder viel Strom aus dem europäischen Ausland zugekauft werden.
Warum ist der Strompreis in Deutschland am höchsten?
Windräder können nicht ein einziges Haus zuverlässig und nachhaltig versorgen. Dafür sind in Deutschland im Hintergrund eine Menge emissionsreicher fossiler Kraftwerke notwendig, um die Stromversorgung ohne Blackouts zu gewährleiten. Diese Kosten und die milliarden-schweren Ausgaben für permanente Eingriffe in das Stromnetz zu dessen
Stabilisierung, die Subventionen für die Windradindustrie und der Zukauf aus dem Ausland treiben den Strom-preis ständig in die Höhe. Bezahlen muss es immer jeder einzelne Stromkunde!
Wie viele Windräder braucht man,
um Deutschland mit Strom zu versorgen?
Fakt ist, dass nur 3% der verbrauchten Primär-Energie in Deutschland aus den Erneuerbaren
kommt, und das bei 30.000 vorhandenen Windrädern. Mit einer Verdopplung auf 60.000
Windräder ändert sich aber aufgrund der Volatilität ohne Groß-Stromspeicher, die aus
technischen Gründen noch lange nicht - wenn überhaupt - verfügbar sein werden, nichts.
Auch die Speicherung überschüssigen Stroms als Wasserstoff ist abwegig, da 75% der
Energie bei dem Umwandlungsprozess verloren gehen. Bei 60.000 Windrädern wird das
Problem mit der Netzüberlastung immer größer. D.h. es kommt zu noch mehr
Abschaltungen, wenn der Wind stark weht bzw. zur „Verschenkung“ des überschüssigen
Stroms ins Ausland.
Kommt der Strom bei den Verbrauchern in Eltville direkt an?
Nein! Der Strom wird ins Netz eingespeist und in Flensburg, Passau oder sonst wo
verbraucht und bei Vollleistung mit Aufgeld ins Ausland abgeleitet. Oder die Windräder
werden abgeschaltet, um Überlastungen in Teilabschnitten des Netzes zu vermeiden. Dafür erhalten die Windkraftbetreiber eine Entschädigung in der Höhe eines normalen
Netzbetriebes. Ein in der Wirtschaft einmaliger Vorgang – nirgendwo erhält eine Industrie für ihre Überproduktion eine Ent-schädigung.
Die Behauptung, die denkbaren 8 - 9 Windräder könnten ganz Eltville mit Strom versorgen ist falsch!
Bringen die Pachterlöse der Stadt hohe Einnahmen?
Die Investoren zahlen den Grundstücks-eigentümern Pachtgebühren, die sie natürlich wieder an den Verbraucher weiter reichen.
Es ist die Rede von 200.000,- € Pacht. Das ist falsch!
Realistisch sind nach Auskünften von Verpächtern 15.000,- bis 100.000,- €. Die Thüga, ein Netzwerk kommunaler Energie-dienstleister spricht von durchschnittlich 70.000,- € und in Norddeutschland auf leichten Böden und hohem Windertrag werden bis zu 100.000,- €
gezahlt. Ein seriöser Pachterlös kann erst nach genauer Planung unter Berück-sichtigung aller Voraussetzungen für den Bau, Betrieb und Stromoutput eines Windrads vom Investor genannt werden.
Was passiert beim Bau der Windräder in unserem Wald?
Pro Windrad wird 1 ha Waldfläche benötigt. In dieser Baustelle werden ca. 5.000 Kubikmeter
Beton und Stahl für das Fundament verbaut. Dazu sind die Fuhren von ca. 250
Betonmischer-LKWs nötig. Dafür müssen kilometerlange Zufahrtstrassen, die den
kompletten Rheingaukamm durchziehen würden, teilweise auf den vorhandenen
Waldwegen und teilweise zusätzliche Wege gebaut werden. Kilometerlange Kabeltrassen bis zur Einspeisestation müssen auch gebaut werden. Die gesamten Baumaßnahmen müssten unter erschwerten Bedingungen stattfinden, da sich die hiesigen Standorte auf ungünstigem, d.h. schwer zu bebauendem Grund (Taunusquarzit) befinden.
Was sind die Risiken beim Betreiben eines Windrads im Wald?
Die Rotorblätter bestehen aus einem speziellen Material, das nach 20 Jahren Laufzeit als Sondermüll äußerst schwierig zu entsorgen ist. In einer Gondel sind ca. 700 Liter Öl und Schmierstoffe, die bei einem Unfall oder Brand die Trinkwasser-Quellen von Eltville und Kiedrich gefährden würden.
Auf der „Hohen Wurzel“ bei Wiesbaden hat das Land Hessen wegen des klüftigen Quarzits das Gebiet zur Tabu-Zone erklärt. Außerdem enthalten die Gondeln einen Stoff, Schwefelhexafluorid (SF6), der 220.000mal schädlicher, also für die
Atmosphäre giftiger, ist als CO2 und über 1.000 Jahre nicht abgebaut wird. Die EU ist dabei, diesen Stoff verbieten.
Droht durch die Windräder der Tierwelt im Wald Gefahr?
Der Rheingau wird bevölkert von einer hohen Zahl von Großvögeln und Fledermäusen, für
deren Schutz durch europäisches Recht die Partei der Grünen sich lebhaft eingesetzt hat.
Seit Jahren gibt es Dokumentation von diesem Gebiet, in dem die Windräder gebaut werden sollen, zu den Flugrouten von Schwarzstorch, Rotmilan, Wespenbussard, Uhu, Fledermäusen und anderen teils seltenen Lebewesen, die nachweislich durch Windräder extrem gefährdet wären. Auch Kraniche können von den Rotoren ge-schreddert werden.
Was passiert mit den Windrädern nach 20 Jahren?
Nach einer Laufzeit von 20 Jahren sind sie veraltet und ein Rückbau der Anlagen ist
erforderlich. Das betrifft nach Baurecht nicht nur die Türme mit Fundamenten, sondern auch Kabelleitungen, die verbreiterten Baustraßen und das Ausbringen von Waldhumus. Oder sie werden repowert, d.h. neue größere Anlagen werden gebaut. Das bedeutet in dem einen wie in dem anderen Fall wieder erhebliche Baumaßnahmen. Nach staatlicher Richtlinie werden in den Pachtverträgen z.Zt. pro Windrad 150.000,- € als Sicherheitsrückstellung für den Rückbau vereinbart. Das reicht, auch nach einer Aus-kunft der Behörde, bei weitem nicht;
300.000 € sind realistischer.
Entscheidend ist aber, dass dieser Betrag der Inflation in den 20 Jahren Laufzeit unterliegt. Also werden es zum Schluss wahrscheinlich sogar 400.000 bis 500.000 € sein. Die Differenz wird immer der Grundstücks-eigentümer, also die Stadt Eltville zahlen müssen.
Ist die Waldbrandgefahr durch Windräder realistisch?
Es kommt immer mal vor, dass ein Windrad brennt. Bei den jetzt vorhandenen Verjüngungsflächen nach Kalamität wäre das eine Katastrophe für den Eltviller Wald. Mit den üblichen Lösch-versuchen wäre da nichts zu machen. Die Feuerwehren müssten den Brand einfach abbrennen lassen und weiträumig versuchen eine Verbreitung zu stoppen. In einem ähnlichen Fall, im Reinhardswald, hat vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) die
Waldbrandgefahr eine Rolle gespielt. Um den Bau durchzusetzen wurden die Randgemeinden vom Kreis aufgefordert, den Brandschutz für die 18 Windräder zu garantieren, was diese wegen Unmöglichkeit ablehnten. So müsste wohl eine Berufsfeuerwehr in Betracht kommen, was immense Kosten mit sich brächte. Das hieße, Eltville müsste eine spezielle Berufsfeuerwehr aufbauen, die mit Spezialgeräten ausgerüstet und für solche Fälle ausgebildet und trainiert ist.
Welche Genehmigungshürden gibt es noch?
Es ist eine Normenkontrollklage gegen die Vorrangflächen des Rheingaus beim Verwaltungsgerichtshof in Kassel anhängig, die noch nicht entschieden ist. Und es gibt noch keine konkreten Windgeschwindigkeitsmessungen vom Eltviller Wald. Die bisherigen
Angaben wurden im Vergleich mit anderen Gebieten interpoliert und mehr als 5 km/h Windgeschwindigkeit angenommen.
Sollte es niedriger sein, was wahrscheinlich ist, wäre das eine zusätzliche Hürde.